Erfahrungsberichte
Jetzt sprechen unsere Anwender.
„Kompetenz ist nicht alles – menschlich muss es auch passen!“
„Der Rucksack hat mir sozusagen auch das Leben gerettet“, erzählt Rudi Ray, als wir ihn im Zuge eines Hausbesuchs interviewen. Immer wieder sieht er seine Frau an, die neben ihm sitzt. Langsam lässt er die Geschichte durch seinen Kopf laufen, und erzählt, was damals passiert ist.
Sein lebensverändernder Unfall ereignete sich nach 50 Jahren Rollerfahren, als er im Jahr 2018 mit einem Lastkraftwagen kollidierte. Eine gerade Straße in der Nähe des Nürnberger Hafens versprach eine sorgenfreie Ausfahrt, bis der Lastenzug abbog und ihm den Weg versperrte. Der Rucksack, den er während der Fahrt bei sich trug, erwies sich als wahrer Lebensretter, denn dieser verschob sich während des Unfalls, sodass Rudi gebremst auf die Straße fiel und der LKW nicht über seinen Brustkorb, sondern über sein Bein fuhr. Zwar schnürte ihm der Rucksack die Luft ab und er musste von der Feuerwehr freigeschnitten werden, doch er überlebte. So zumindest schilderte man ihm den Ablauf der Geschehnisse, denn er selbst hat keine Erinnerungen an den Vorfall. Sechs Wochen Erinnerung fehlen ihm, angefangen bei der letzten Woche vor dem Unfall. Nach dem künstlichen Koma im Klinikum Nürnberg Süd wurden ihm immer mehr Details zugetragen. Doch die Tatsache, dass Rudi nicht nur einen Fuß auf der einen Seite, sondern auch sein ganzes Bein auf der anderen Seite verloren hatte, überschattete zunächst alles andere. Rudis Frau erinnert sich daran, wie oft ihr Mann sie im Krankenbett liegend immer wieder ungläubig fragte, ob er wirklich sein Bein verloren habe.
Doch mit der Aufarbeitung der Ereignisse schöpfte Rudi schnell wieder neuen Lebensmut. Nicht nur der Zufall, dass jener Feuerwehrmann, der ihn an der Unfallstelle freischnitt, der selbe Mann war, der jährlich die Buche im Garten der Rays stutzt – auch Leidensgenossen, die sich unter den Harley-Fahrern befinden, welche das Ehepaar bei regelmäßigen Veranstaltungen bewirtete und Rudi mit Ratschlägen zur Seite standen, machten ihm den Umgang mit seiner Einschränkung leichter. Wohltuende Unterstützung erfuhr Rudi auch allseits durch Personen, die ihn nach dem Unfall auf seinem Weg begleiteten und noch begleiten werden. Seien es die Ärzte des Klinikums, die Reha-Einrichtung Osterhofen oder auch die Mitarbeiter des Unternehmens Riedel & Pfeuffer, die sein Leben durch die Prothesen leichter machen. Allem voran aber ist seine Frau der Fels in der Brandung. Glücklich darüber, dass ihr Mann aus dem Koma erwacht ist, spornte sie ihn mit ihrer positiven Energie dazu an, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen. In dieser Situation und dem neuen Lebensmut von Rudi zeigte sich, wie stark die beiden Eheleute in den vergangenen 43 Jahren zusammengewachsen sind. Von den kleinsten Dingen im Leben wie die dem Anziehen oder eine Tür zu öffnen, bis hin zu den großen Zielen wie Segelbootfahren, wagen die Rays jeden Schritt gemeinsam, und das im wahrsten Sinne, denn:
Rudi Ray ist auf jede Situation vorbereitet. Prothesen, maßgefertigte Haus- und Sommerschuhe, Rollstuhl, Straßenschuhe, Gehhilfen – stolz zählt er auf, mit welchen Hilfsmitteln er seine Mobilität zurück erlangte. 2x wöchentlich kehrt er bei der Physiotherapie im RBT Rehabilitarum ein und übt mit seinem Physiotherapeuten Alexander Launer. Im Laufe der Zeit wurde aus den beiden ein eingespieltes Team mit stetigen Fortschritten und Erfolgen.
Sogar seinen Führerschein hat er inzwischen zurückerhalten, obwohl der Kampf mit der Bürokratie äußerst nervenaufreibend war. Mit einer extra für ihn angefertigten Badeprothese war sogar ein Besuch im Schwimmbad möglich, auch wenn er sich noch an den Auftrieb gewöhnen muss. Nach seiner letzten Operation vor einigen Monaten und der hervorragenden Wundheilung mit Hilfe der Hauskrankenpflege Mosch, hat er sich danach Sportschuhe bestellt, um besser und effektiver trainieren zu können – denn sein nächster Meilenstein ist, den Alltag gänzlich ohne Rollstuhl bestreiten zu können. Regelmäßig besucht er hierfür die Gehschule, wo er die Orthopädietechniker aus dem Unternehmen Riedel & Pfeuffer kennenlernen konnte. Diese unterstützen ihn mit der bestmöglichen Therapie und sprechen alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten mit Rudi durch. Die „Tüftler“, wie er sie nennt, kommen nicht zur Ruhe, bis alle Hilfsmittel, Schuhwerke und Therapiemöglichkeiten zu Rudi passen. Die Mitarbeiter des Sanitätshauses sorgen mit Ihrer Fachkompetenz, der langjährigen Erfahrung und den fortschrittlichen Methoden für eine optimale Hilfsmittelversorgung in allen denkbaren Situationen. Von Gehhilfen, über den Rollstuhl, bis hin zu den Schuhsohlen der orthopädischen Maßschuhe wurden alle Hilfsmittel aus hochwertigen, langlebigen Materialien angefertigt und exakt an die Bedürfnisse von Rudi Ray angepasst.
„Kopf hoch und durch. Beruhigen, verstehen, sein Schicksal annehmen“, das sind seine Worte, als wir Rudi nach seinen persönlichen Tipps fragen. Er führte sich immer wieder vor Augen, dass es so viel schlimmer hätte enden können. Die Rays sind beide dankbar dafür, dass er noch da ist. Zwischen dem Unfalldatum und dem ersten gemeinsamen Bild mit einem aufrecht stehenden Rudi Ray, eine Hand locker auf den Gehhilfen liegend, mit der anderen Hand seine Frau umarmend, liegen zwei Jahre. Nachdem die Freudentränen getrocknet waren, richtet er den Blick erneut nach vorn und sieht den langen Weg, den er noch vor sich hat, aber motiviert und optimistisch voranschreiten will.
Er ist sich sicher: Zusammen mit seiner Frau, sprudelnder Motivation, genügend Willenskraft, tollen Ärzten und den richtigen Hilfsmitteln kann ihn nichts mehr aus der Bahn werfen.
Das gesamte Team Riedel & Pfeuffer freut sich mit Rudi Ray über diese Erfolgsgeschichte und wünscht ihm auf seiner Reise alles erdenklich Gute!